Digitalisierung. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Viele von uns sitzen jetzt zu Hause in Kurzarbeit, Homeoffice, Kinderbetreuung oder in Quarantäne und nutzen die Gelegenheit, ein wenig über ihre Arbeit nachzudenken.
Plötzlich beschäftigen wir uns mit eLearning, Video-Telefonie und Plattformen für die Online-Kollaboration. Wir haben die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Projekte anzustoßen und viele nutzen sie auch. Hierzu finden Sie ein schönes Essay von Prof. Dr. Markus Mitterhauser auf APA-Science.
Ebenso haben wir die Möglichkeit, in uns zu gehen und unsere bisherigen Arbeitsmethoden, Arbeitsmittel und Abläufe genauer unter die Lupe zu nehmen. Gibt es da nicht eine Menge digitaler Verbesserungsmöglichkeiten?
Lassen Sie mich dazu eine kleine Anekdote erzählen:
Als Freiberufler habe ich mich dafür entschieden, in eine Software für Buchhaltung und Rechnungswesen zu investieren, und das kam nicht ganz freiwillig. Natürlich kann ich die paar Rechnungen und Buchungen im Monat auch mit Word und Co. erfassen und erledigen. Aber gerade bei wiederkehrenden Aufgaben, die nur selten und mit wenig Aufwand erledigt werden müssen, unterlaufen mir am häufigsten Flüchtigkeitsfehler. So hat sich im vergangenen Monat ein banaler Fehler in eine Rechnung eingeschlichen. Postwendend bekam ich Ärger mit meinem Steuerberater. Auf diesem Weg habe ich recht schnell den Nutzen von professioneller Buchhaltungs-Software erkannt. Damit wäre der Fehler nicht passiert und ich hätte mir eine Menge Zeit für Emails, Telefonate und Korrekturen erspart.
Ich denke, im Laborbetrieb ist es nicht anders. Prozesse und Vorschriften müssen eingehalten werden, auch wenn man sie nur selten ausführt. Wenn hier Fehler oder Versäumnisse unterlaufen, wirken sie sich nicht unbedingt sofort auf das Produkt oder den Betriebsablauf aus. Aber man bekommt bei der nächsten Inspektion oder beim nächsten Audit schnell unangenehme Fragen zu hören oder im schlimmsten Fall richtigen Ärger.
Darum meine ich, dass es eine gute Gelegenheit ist, sich in dieser etwas ruhigeren Zeit mit den Werkzeugen von morgen vertraut zu machen.
Jeder hört von der digitalen Transformation, aber was bedeutet das genau für Sie und ihre Arbeitsweise im Labor? Welche Prozess- und Dokumentationsschritte kann ein digitales Werkzeug besser erledigen? Welches Tool hilft dabei, Wartungsarbeiten, Re-Qualifikationen, Trainingspläne und Lagerhaltung im Auge zu behalten? Womit kann ich Prozessabläufe und QM-Maßnahmen sauber planen und deren Durchführung nachweisen?
Ich wette, ihnen fallen noch viele weiter Fragen dazu ein.
Ist nicht genau jetzt die beste Zeit, sich diese Fragen zu stellen?
Worauf warten Sie?